Althaussanierung eines denkmalgeschützten Biedermeierhauses,
Schloßgasse 15, 1050 Wien
Der Umbau
Heute steht das Haus unter Denkmalschutz und wurde unter besonderer Rücksichtnahme der historischen Bausubstanz revitalisiert. Durch Zusammenlegung der ursprünglichen Substandardwohnungen und
Ausbau des Dachgeschoßes wurden 14 Wohnungen, 1 Büro und 1 Lokal geschaffen.
Von den 14 Wohnungen sind 3 Wohnungen reine Dachgeschoßwohnungen und 3 Wohnungen als Maisonetten ausgebildet.
Der Hofquertrakt ist unterkellert und wird heute im Erdgeschoß und im Keller als Vereinslokal genutzt. Die alte Bausubstanz mit Ihren großzügigen Gewölben, welche zum Teil in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt saniert werden mußten, hat sich - um den ursprünglichen Gesamtcharakter des Raumes nicht zu zerstören - hier geradezu für diese Nutzung angeboten.
Der Dachgeschoßausbau gestaltete sich schwierig, da großer Wert darauf gelegt wurde, daß das bestehende Gebälk, insbesondere die Rundbogengespärre erhalten werden. Die Rundbögen blieben als Möbelstücke im Dachraum bestehen, deren Tragfunktion wurde durch Stahlrahmen ersetzt.
Die Straßenfassade und die Hoffassaden wurden in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt auf ihre ursprüngliche Form zurückgeführt und entsprechend restauriert.
Die Geschichte des Hauses
Eine Sage erzählt, daß um 1353 Margarethe Maultasch auf den Gründen der jetzigen Schloßgasse ein Schloß bewohnte, dessen letzter Teil noch heute am Margarethenplatz, Ecke Schloßgasse steht. Der
vordere und einschlägige Teil der Hoffront ist im josefinischen Stil, der weitere Anbau im Stil des Biedermeiers und daher vermutlich später dazugebaut.
1741 dürfte der erste Bau entstanden sein, der ebenerdige Straßentrakt. 1766 erfolgte der erste Umbau des Straßentraktes mit Aufstockung. 1815-1826 entstanden die Zubauten der Seitentrakte.
1883 erfolgte die Bewilligung für eine Schmiede im hinteren Quertrakt. Über dem Hauseingang straßenseitig ist noch das Zunftzeichen der Schmiede in Form von 3 Hufeisen zu sehen. Der im Hof stehende Maulbeerbaum ist in der Nachfolge der Seidenspinnereien entstanden.