Gewinner 3. Preis, Stadterneuerungspreis 2004

Generalsanierung mit Aufstockung und Dachgeschoßausbau.

Alxingergasse 55, 1100 Wien

Die Geschichte:

Das um 1893 erbaute ehemalige Vorstadt-haus bestand ursprünglich nur aus einem eingeschoßigen Straßentrakt und wurde um 1928 von einem Fuhrwerksunternehmen gekauft, die das Haus dann mehrmals umbauten, bis es schließlich von der Familie Ponbauer erworben wurde.

Das Haus wurde überwiegend für den Familenbetrieb, einem Elektrounternehmen, genutzt. Das Hofgebäude wurde seinerzeit umgebaut und als Büro bis genutzt. Der zweigeschossige Straßentrakt bestand aus 5 Substandartwohnungen.

 

Die Sanierung:

Das heutige Gebäude bestand vor der Sanierung aus einem zweigeschossigen Straßentrakt und einem zweigeschossigen Hoftrakt. Das Haus, insbesondere der Straßentrakt zeigte sich in einem völlig desolaten Zustand. Der Hof zwischen den beiden Gebäuden diente als Zwischenlager für den Elektrobetrieb. So entschloss sich die Familie Ponbauer zu einer Generalsanierung und das Gebäude entsprechend der vorhandenen Bauklasse durch Errichtung einer Aufstockung und durch den Einbau eines zweigeschossigen Dachgeschoßes die Nutzfläche beträchtlich zu erweitern.

Alle Geschosse wurden einerseits durch einen Liftzubau und andererseits durch Abbruch und teilweise Neuherstellung des Stiegenhauses miteinander verbunden.

 

Die bestehende Hoffläche zwischen Straßentrakt und Hofgebäude wurde teilweise überbaut und so miteinander verbunden. Das Hofgebäude und die Hofüberbauung werden gewerblich genutzt. Das zuvor unansehnliche Zwischenlager des Elektrobetriebes konnte so in ein emissionsfreies und Witterungsgeschütztes Lager umgewandelt werden. Einen wesentlichen weiteren Vorteil bietet die überbaute Hoffläche natürlich den Benützern des Hauses.

 

Das Dach der Hofverbauung wurde als Gründach ausgebildet, welches allen Bewohnern des Hauses zur Verfügung steht. Dadurch entstand eine wesentliche Verbesserung für alle bestehenden und zukünftigen Benützer des Hauses, da nun die Emissionen des Gewerbebetriebes ausgeschaltet wurden. Im verbleibenden nicht überbauten Teil des Hofes wurden 3 Stellplätze errichtet.

 

Das feuchte Kellermauerwerk konnte durch umfassende Trockenlegungsmaßnahmen erfolgreich entfeuchtet werden, sodass die Kellerräumlichkeiten jetzt wieder voll genutzt werden können.

 

Der ursprüngliche Hauseingang wurde von der Hofdurchfahrt an die Straßenfassade verlegt und im Zuge der Umplanung auch ein Müllraum geschaffen. Durch die Verlegung des Hauseinganges wurde der bestehende Betrieb gänzlich vom straßenseitigen Wohngebäude getrennt. Darüber hinaus konnte dadurch einen direkten Zugang zum Grünbereich geschaffen werden.

 

Alle bestehenden Wohnungen im Hause wurden gänzlich neu zu modernen Wohneinheiten mit Aufkategorisierung umgebaut. Durch Entfernen nicht tragender Ziegeltrennwände und neuer Raumaufteilung durch Gipskartonständerwände entstanden zeitgemäße Grundrisse.

 

Die Wohnungsgrößen differieren von 45 m2 bis 100 m2. Die bestehende, zum Teil morsche Dachbodendecke musste zur Gänze erneuert werden. Die Aufstockung samt Dachgeschoßausbau erfolgte in Massivbauweise mittels Porenbetonplatten.

 

Alle neuen Decken wurden mit Porenbetondeckenelementen hergestellt. Die gewählte Bauweise hatte zum einen den Vorteil des geringen Gewichtes und zum anderen des raschen Baufortschrittes. So konnte der 3-geschossige Rohbau innerhalb von wenigen Wochen fertig gestellt werden.

 

Im Dachgeschoß sind alle Wohnungen als Maisonett-Wohnungen mit südostseitig gelegenen Terrassen- und Galeriegeschoß ausgebildet.

Dabei wurde auch besondere Aufmerksamkeit auf die Bauphysik gelegt.

 

Der hofseitige Liftzubau wurde in einer Stahl-Glas-Konstruktion mit Panoramaliftkabine ausgestaltet.